01.07.2025
Der Garten, der seit kurzem in der Marina Düsseldorf schwimmt, kommt mit wenig aus: keine Erde, keine Pestizide, kein Dünger, kein Gießwasser, keine CO2-Belastung. Ein Zero Garden eben. Trotzdem wachsen in dem ausgedienten Seecontainer Salat und Tomaten. Wie das geht?
Das Zauberwort heißt Hydroponik: Die Pflanzen wachsen in Wasser, das aus der Luftfeuchtigkeit gewonnen wird. Dieses Wasser wird mit einer exakt dosierten Nährstofflösung angereichert. Gärtnern ist somit kinderleicht und unabhängig von Standort und Wetter möglich. Dürreperioden oder Starkregen spielen keine Rolle mehr. Frisches Gemüse, Kräuter und Erdbeeren gibt es auf einmal mitten in der Stadt. Dazu noch klimaneutral.
Ein weiterer Vorteil des Zero Gardens: Er schont Flüsse und Meere. Die konventionelle Landwirtschaft belastet die Gewässer durch Überdüngung (Eutrophierung). Die Folgen spüren wir in der Marina Düsseldorf jedes Jahr, vor allem in den warmen Sommermonaten: giftige Blaualgen (Bakterienart) breiten sich aus, die Fische haben zu wenig Sauerstoff und sterben, die Artenvielfalt nimmt ab. Über die Flüsse gelangen die Nährstoffe ins Meer und verursachen dort die gleichen Probleme. Schätzungsweise sind bereits 80 % der marinen Ökosysteme von Eutrophierung betroffen!
Der Zero Garden ist ein Pilotprojekt, das wir zusammen mit dem Fraunhofer-Institut IGB entwickelt haben. Die Stromversorgung für den Wassergenerator und die LED-Beleuchtung erfolgt über Photovoltaik und Ökostrom. Bei Bedarf kann der Zero Garden mit Pflanzinseln erweitert werden, die Schattenbereiche schaffen und die Wasserqualität verbessern.
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